Kickl cashte 26.000 Euro pro Monat ab
So viel hat Kickl seit 2006 verdient!
Seit Herbert Kickl im Nationalrat sitzt, hat er ordentlich abkassiert – auf Kosten der Steuerzahler. Unser Rechner zeigt: Seit 2006 hat der Gagenkaiser über 4,1 Millionen Euro Steuergelder eingesackt. Auf Kickls Gehalt als Nationalratsabgeordneter kamen nochmal mehrere Tausend Euro durch Parteijobs drauf. Zurzeit dürfte er ca. 20.000 €/Brutto im Monat verdienen – zeitweise waren es sogar fast 26.000 €.
Kickl hat noch letztes Jahr so getan, als sei er gegen hohe Gehälter für Politiker:innen. Eine Angleichung von Politikergehältern an die Inflation nannte er „unanständig“. Dabei sind 26.000 € pro Monat mehr, als Kanzler oder Bundespräsident verdienen. Und: Es ist mehr als das Achtfache von dem, was ein:e Facharbeiter:in im Durchschnitt verdient.
Mit Nebenjob 10 Jahre doppelt kassiert, Meldung “vergessen”
Kickl hat sein Gehalt durch die Nebeneinkünfte zunächst nicht gemeldet. Eigentlich müssen alle Nationalratsabgeordneten offenlegen, wenn sie durch Nebenjobs zusätzlich Geld verdienen. Doch erst auf Anfrage der Kleinen Zeitung kam raus: Kickl hat durch einen Nebenjob 10 Jahre lang doppelt kassiert.
Neben seinem Gehalt als Nationalratsabgeordneter bekam Kickl zusätzlich mehrere Tausend Euro monatlich von der FPÖ Wien für „Öffentlichkeits- und Medienarbeit“. Damit dürfte Kickl im Durchschnitt ca. 19.000 € und 2017 sogar fast 26.000 € pro Monat verdient haben – alles aus Steuergeldern. Er selbst behauptet, dass er das nicht verschweigen wollte. Die Information über seine Nebeneinkünfte sei scheinbar beim Wechsel der Regierungsperiode „hinausgeraten“.
Sogar in seiner Zeit als Minister bekam er zusätzlich Geld von der Partei. Und auch heute soll das noch so sein: Das Parlament will jetzt prüfen, ob Kickl gegen Meldepflichten verstoßen hat. Möglicherweise hat er sogar noch mehr abgecasht, als unser Rechner zeigt.
Trotz Spitzengehalt: Wollte Kickl noch mehr?
Kickl ist schon allein durch Steuergelder zum Millionär geworden. Möglicherweise hat er aber auch noch andere Einkünfte. Darauf deuten Dokumente hin, die 2015 veröffentlicht wurden. Demnach war er stiller Miteigentümer der Werbeagentur „Ideenschmiede“. Die Agentur ist bekannt geworden, weil sie Regierungsgelder an die FPÖ weiterleiten sollte: 20 % des Auftragsvolumens aus Regierungsaufträgen sollten an die FPÖ zurückfließen. Rund um die Agentur kam es auch zu Verurteilungen wegen Bestechlichkeit.
Zuletzt wurde im U-Ausschuss bekannt, dass Herbert Kickl auch Eigentümer einer Immobilie in Klagenfurt sei. 2010 kauft Kickls Geschäftspartner die Immobilie für 205.000 €. Kickl steuert laut Vertrag den halben Kaufpreis bei. Durch diesen Vertrag wird geregelt, dass Kickl auch Mieteinnahmen bekommt, ohne dass die Öffentlichkeit etwas davon mitbekommen darf. Im U-Ausschuss sagte Kickl aus, dass der Treuhandvertrag nie realisiert wurde und er auch „keinen Cent“ aus der Immobilie lukriert hat. Belege dafür gibt es aber keine.
Jetzt steht die Immobilie zum Verkauf. 1,125 Mio. € soll sie kosten – fast das 6-fache des Kaufpreises. Ob und wie Kickl davon profitiert, ist unklar.